Lebia cyanocephala (LINNAEUS, 1758)

Frisch, Johannes, 2023, Die Käferfauna des NSG Haimberg bei Mittelrode und angrenzender Flächen (Insecta: Coleoptera) Addenda et Corrigenda 3 Fünf Erstmeldungen für die Hessenfauna und Wiederentdeckung der in Hessen verschollenen Lebia cyanocephala (LINNAEUS, 1758), Beiträge zur Naturkunde in Osthessen 60, pp. 37-44 : 39

publication ID

https://doi.org/10.5281/zenodo.15237981

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.15237959

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03DE87F6-F90E-924C-FF19-FEF7CB85F9CE

treatment provided by

Juliana

scientific name

Lebia cyanocephala (LINNAEUS, 1758)
status

 

Lebia cyanocephala (LINNAEUS, 1758) View in CoL

( Carabidae, Abb. 3 ), ein westpaläarktisches Faunenelement, ist vom Maghreb und Europa durch den Nahen Osten und Mittelasien bis in das westliche China (Xinjiang) verbreitet (vgl. KABAK 2017: 612). In Deutschland gilt L. cyanocephala als sehr selten. Neben einer Häufung der Funde in Thüringen finden sich bei BLEICH et al. (2023) nur wenige aktuelle Nachweise aus Brandenburg, Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg. In der Roten Liste der Laufkäfer Hessens ( MALTEN 1998: 27) gilt L. cyanocephala als ausgestorben oder verschollen. Aus Hessen liegen einige historische Funde vor [z.B. EISENACH 1883: 74 (Rotenburg/Fulda); VON HEYDEN 1904: 48 (Nassau an der Lahn, Frankfurt am Main); RIEHL 1863: 64 (Kassel); SCRIBA 1862: 9 (Darmstadt, Nidda – Ober-Lais); WEBER 1903: 110 (Fritzlar)], so auch eine alte Meldung aus Osthessen bzw. dem Raum Fulda bei BRANDENBURGER (1883: 41). Hessische Nachweise aus den 1930er Jahren (Oberursel, Bad Vilbel) publizierte HEPP (1934: 155). Die letzte hessische Spur findet sich im Verzeichnis der Käfer Deutschlands ( KÖHLER & KLAUSNITZER 1998: 53), dem zufolge L. cyanocephala in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch einmal in Hessen gefunden wurde, doch bleiben Fundort und Datum unbekannt. Die xerophile Art ist auf vollsonnige, trockene, sandige oder kiesige Wiesenböden angewiesen (vgl. HŮRKA 1996: 472, MARGGI 1992: 381, PERSOHN 2004: 443). Nach KOCH (1989: 100) gehören auch Kalkhänge zum typischen Lebensraum. ESSER et al. (2006: 226) fanden L. cyanocephala auf den pontischen Hängen der Oder auf Äckern und Brachen. Nach BÜCHS et al. (2019: 45) besiedelt die Art im Ahrtal offene Weinbergslagen. Der hessische Wiederfund nach 90 Jahren (1 ♀) erfolgte am 3.8.2022 auf der bewaldeten Kuppe des Haimbergs mit einer Lichtfalle. Der Lebensraum der L. cyanocephala auf dem Haimberg ist jedoch im Offenland anzunehmen.

In der bundesweiten Roten Liste ( SCHMIDT et al. 2016) ist L. cyanocephala als sehr selten und stark gefährdet (Kategorie 2) eingestuft.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Coleoptera

Family

Carabidae

Genus

Lebia

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