Myrmecophilus acervorum (PANZER, 1799) Ameisengrille

Frisch, Johannes, 2019, Naturschutzgebiets Haimberg bei Mittelrode und angrenzender Flächen (Insecta, Orthoptera), Beiträge zur Naturkunde in Osthessen 55, pp. 229-244 : 233

publication ID

https://doi.org/10.5281/zenodo.15257850

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.15257781

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/C03F87F5-FF94-FFF0-FC8E-FAD5FD95F872

treatment provided by

Carolina

scientific name

Myrmecophilus acervorum
status

 

Myrmecophilus acervorum View in CoL (Ameisengrille, Abb. 2 View Abb )

ist von Nordfrankreich durch Mitteleuropa bis zum nördlichen Balkan und Russland nachgewiesen, doch ist die Gesamtverbreitung wegen taxonomischer Unklarheiten innerhalb der Gattung und der kryptischen Lebensweise der myrmekobionten Art ungeklärt (vgl. BELLMANN 1998: 320). In Deutschland gilt die Ameisengrille nach MAAS et al. (2011: 587) als sehr selten, doch sind ihre tatsächliche Häufigkeit und ihr Gefährdungsstatus unbekannt, da sie aufgrund ihrer versteckten Lebensweise schwer nachweisbar ist (KETTERMANN et al. 2019: 156, MAAS et al. 2002: 79). DETZEL et al. (2005: 333) erkennen jedoch eine potentielle Gefährdung durch Verarmung der Ameisenfauna aufgrund von Umweltveränderungen. Myrmecophilus acervorum ist im Osten Deutschlands häufiger nachgewiesen, in weiten Teilen Westdeutschlands jedoch wesentlich seltener (vgl. DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ORTHOPTEROLOGIE e. V. 2019: Verbreitungskarte). Die Erstmeldung für Hessen publizierten FLÜGEL et al. (2006: 223, 224) vom Halberg, einem Kalkhügel bei Neumorschen im nördlichen Osthessischen Bergland. Ein weiterer hessischer Nachweis gelang KETTERMANN et al. (2019) im nordhessischen Diemeltal, ebenfalls auf Kalkmagerrasen. Der dritte hessische Fund am Haimberg stellt den zweiten Nachweis im Osthessischen Bergland und das südlichste bekannte Vorkommen in Hessen dar. Myrmecophilus acervorum lässt keine engumrissenen Lebensraumansprüche erkennen (vgl. MAAS et al. 2002: 231), doch scheint hohe Ameisendiversität auf engem Raum eine Voraussetzung für das Vorkommen zu sein (BELLMANN 1998: 322). Die parthenogenetische Art wurde in den Nestern zahlreicher Ameisengattungen nachgewiesen, wo sie reurgitierte Futtertropfen von ihren Wirten erbettelt und als Brutparasit Ameiseneier frisst (JUNKER 1997: 95). Auf dem Haimberg wurde ein Exemplar der Ameisengrille im Mai 2018 im Grenzbereich Kalkscherbenacker/Magerrasen aus einem Erdnest von Formica sanguinea gesiebt.

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